Burberry: B wie Britisch

Burberry ist die Steigerung von „britisch“. Keine Luxusmarke steht so sehr für britisches Stilempfinden mit einer leicht kühlen Note und dem „Burberry Check“, dem typischen Karomuster der Marke. Das traditionelle und angesagte Label erlebt jedoch erst seit 1998 wieder eine Renaissance. Maßgeblich dafür verantwortlich war ein Imagewechsel.

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Im Vergleich zu anderen britischen Modelabels zeichnet sich Burberry und die relativ neue Prêt-à-Porter-Linie Burberry Prorsum durch weniger Provokation aus. Nicht zu vergleichen ist die Marke sicherlich mit Designern wie Vivienne Westwood oder Alexander McQueen. Dafür ist Burberry mit der seit Mitte des 19. Jahrhunderts andauernden Geschichte viel zu traditionell. Ende der 90er Jahre konnte jedoch ein Imagewechsel vollzogen werden, der die Marke von Grund auf modernisierte.

Burberry: Wandel in den 90ern

Als das Label in Europa Mitte der 90er als ein wenig bieder und altmodisch galt war es der neue Kreativchef Roberto Menichetti, der das berüchtigte Karomuster nach außen kehrte und die Prêt-à-Porter-Linie Prorsum etablierte. Auch der Name wurde vom ehemaligen „Burberry’s“ in „Burberry“ geändert. Eine neue Vertriebsstrategie konnte die Verkaufszahlen international steigern, indem die Lizenz für die Anfertigung bestimmter Produkte an verschiedene Modeagenturen in den jeweiligen Ländern vergeben wurde und man sich so auf die nationalen Gegebenheiten vor Ort fokussieren konnte.

Christopher Bailey für Burberry

2001 wurde Menichetti von Christopher Bailey abgelöst. Dieser hat vorher Anstellungen bei Donna Karan in New York sowie Gucci in Mailand genossen und zeigte sich nun verantwortlich für das britische Traditionsunternehmen. Er erkannte, dass man ein Label-Image nicht auf einem Karomuster aufbauen kann, und erschuf so einen Ruf, der sich der britisch-aristokratischen Tradition bediente und sie mit dem Image eines Rockstars verband. Das Potential, welches Burberry in sich birgt, wurde von Bailey erkannt und gekonnt in die moderne Modesprache übersetzt. Dabei waren seine Erfahrungen bei modernen Labels wie Gucci und Donna Karan sicherlich von Vorteil.

Das Karomuster verschwand immer mehr und wurde ersetzt durch zeitgemäße Designs und moderne Werbekampagnen. Twitter, Facebook und Social Networking sind längst kein Fremdwort mehr für das nun wieder jung wirkende Unternehmen. Auffällig ist die Zusammenarbeit mit jungen Rockbands sowie britischen Stars wie Kate Moss, David Beckham und Emma Watson für die hochwertige Plakat- und Magazinwerbung.

Längst konnte sich Burberry vom wasserabweisenden Trenchcoat entfernen, mit dem es vor über über 150 Jahren begann. Das Karomuster bleibt, wird jedoch nicht mehr zum Hauptbestandteil einer Kollektion, sondern als dezenter Verweis auf britische Tradition genutzt und mit moderner Jugendkultur verbunden. Zu verdanken ist dies sicherlich der geschickten Vermarktung und Erneuerung der Mode, ohne jedoch die Wurzeln zu verkennen. Baley wurde für seine Arbeit bei Burberry mit zahlreichen Preisen wie beispielsweise dem „British Fashion Award“ als Designer des Jahres ausgezeichnet.

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