Jim Carrey – wären wir nicht alle gerne Emma Stone?

Nach seiner Liebeserklärung an Schauspielerin Emma Stone, munkelte man, dass Jim Carrey wohl seine Tassen aus dem Schrank geräumt hat, aber ein wahrer Comedian verwischt halt gerne die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn.

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Schon früh zog es Jim Carrey auf die Bühne, zu Schulzeiten öffnete er mit seinem Stand Up Programm für die 80er Band Spoon, sein Soloprogramm in Bars in LA machte ihn so berühmt, dass er von Rodney Dangerfield entdeckt und als Vorprogramm seiner Tour engagiert wurde.

Jim Carrey auf der Kinoleinwand

Doch Carrey wollte schon von Anfang an Film und Fernsehen revolutionieren, schaffte es jedoch nur langsam, selbst sein Vorsprechen bei Saturday Night Live war ein Griff ins Klo (wobei sich die damaligen Casting Leute sicher immer noch dafür in den Hintern beißen).

Die Liste der Castings, an denen Carrey teil nahm und deren Rollen er nicht bekam, ist übrigens lang und überraschend: von „Sixteen Candles“ zu „Legende“, zu „Ferris Bueler’s Day off“, in den 80ern musste sich Carrey ständig mit Johnny Depp („Edward Scissorhands“), Robert Downey Jr. („Chaplin“) und Tom Cruise („Legende“) um Jobs rangeln, erfolglos war dabei immer Carrey, der jedoch dank seiner Freundschaft mit Damon Wayans in dessen Sketch Show „In living Color“ mitspielen konnte und dadurch seine ersten Lorbeeren verdiente.

Mitte der 80er fing jedoch auch seine Filmkarriere an, damals noch mit mehr oder weniger guten Komödien (darunter auch neben Wayans in „Earth Girls are Easy“), oftmals als Nebenrolle.

Erst in den 90ern sollte sich das Blatt wenden, als er für „Ace Ventura“ gecastet und über Nacht zu einem Kultphänomen wurde. Es folgten „die Maske“, „Dumm und dümmer“, sowie „The Cable Guy“, allesamt Slapstick Komödien die schwer auf Carreys unnachahmliches Gummigesicht angewiesen waren und ihn so zum Star machten.

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Truman Show und Co – Die ernsten Filmrollen

Bis zu diesem Zeitpunkt war Carrey vor allem der Held von Kindern, Teenagern und erwachsenen Männern, die Slapstick liebten. Doch seinen Schlag bei Frauen bekam er spätestens dann, als er zeigte, dass er auch in ernsteren oder sogar romantischen Filmen mitspielen konnte.

„Truman Show“, „Vergissmeinnicht“ und „Man on the Moon“ (für den er merkwürdigerweise keinen Oscar gewann) waren allesamt hoch geachtete Filme, die zeigten, dass Carrey wirklich schauspielern konnte und nicht nur die Rolle des witzigen Grimassenschneiders beherrschte, selbst, wenn er dies in vielen weiteren Komödien bewies.

Spätestens da sah man auch einen verletzlichen Carrey, der sonst in Interviews und während öffentlicher Events als reiner Comedian zu sehen war.

Jim Carrey war zwei Mal verheiratet, aus seiner ersten Ehe ging auch seine Tochter Jane Erin Carrey hervor, die mittlerweile selbst Mutter geworden ist.

Crazy Jim

Erst dieses Jahr fiel Carrey durch sein Video-Liebesgeständnis zu Emma Stone auf, echt oder nicht, das fragten sich die Medien, während Fans 100%ig davon ausgingen, dass der Schauspieler, der für konsequentes Durchziehen seiner Charaktere berüchtigt ist, sich einen großartigen Scherz erlaubt hatte.

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Diejenigen, die davon ausgingen, dass Carrey es ernst meinte, haben jedoch einige gute Gründe, den Comedian zu misstrauen, denn nicht nur marschierte er schon für die Abschaffung von Impfungen für Kinder (ein sehr populärer, leider wissenschaftlich nicht belegter Glaube in Amerika ist, dass Impfungen vergiften), sondern er ist auch eng mit dem spirituellen Autor Eckhart Tolle befreundet, allerdings ist Carrey damit nicht alleine, auch Ben Stiller, Oprah Winfrey, Jeff Goldblum und andere sind Anhänger des Autoren, der teils mit philosophischen, teils mit verwaschenen Theorien zur Loslösung des Geistes vom Ich rät.

Jim Carrey, mit 49 ein gestandener Schauspieler, der länger als 30 Jahre erfolgreich im Showbusiness unterwegs war und besonders durch die doch sehr bedachte Auswahl seiner Rollen im Gegensatz zu anderen Kollegen (ich denke da an Ben Stiller…) kaum Flops vorweisen kann. Da an Nervenzusammenbrüche zu denken, fällt schwer.

Doch die Sorge um seine Psyche geht auch unabhängig vom Emma Stone Video um. Carrey selbst gab zu, an Depression zu leiden, die Trennung von seiner Langzeit-Freundin Jenny McCarthy soll ihm übel mitgespielt haben und Twitter-Aussetzer und andere öffentliche Auftritte lassen immer offen, ob es nun um Comedy a la Kaufmann oder doch eher einen Nervenzusammenbruch geht.

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Nun, wir glauben an Jim und denken daher, dass er vollkommem OK ist, denn mal ehrlich, neben Prominenten wie Nick Nolte, Charlie Sheen und Mel Gibson wirkt Carrey doch wie ein zweiter Tom Hanks…