Das ewige Thema: Boxer oder Slip?

Was trägt Mann drunter? Boxer oder Slip? Oder vielleicht sogar String? Da die Modeindustrie heutzutage mehr im Angebot hat als das altbewährte Modell „Weißer Feinripp mit Eingriff „, zieht die Auswahl für untendrunter durchaus weitgreifende Entscheidungsprozesse nach sich.

Den einzelnen Modellen der Männerunterhosen von der Boxer bis zum Slip sind allgemein diverse Assoziationen angehaftet, welche Rückschlüsse auf verschiedene Eigenschaften des Trägers zulassen. Manche Männer greifen aufgrund fadenscheiniger Untersuchungen zur mutmaßlich potenzmindernden Wirkung enger Unterbekleidung zu weiten Shorts oder erklären Unterhosen direkt für überflüssig weil zu gefährlich.

Boxer oder Slip? Sag mir, was du drunter trägst und ich sag dir, wer du bist

In den meisten Fällen scheint die Komfortfrage ausschlaggebend zu sein. Für die Mehrzahl der Männer muss die Unterhose in erster Linie bequem sein, und so schaffen es die Boxershorts ganz nach oben auf der Beliebtheitsskala. Dass diese jedoch schmale Hosenformen oder enganliegende Jeans als Oberbekleidung von vornherein ausschließen, ist nebensächlich, denn der Träger legt ohnehin gesonderten Wert auf einen gewissen Freiraum, den er angeblich nicht nur in der Hose, sondern auch im Leben bevorzugt. Der Boxershorts-Typ wird vielfach als sympathisch und offen eingeschätzt, ihm wird jedoch auch eine gewisse Unverbindlichkeit nachgesagt.

Also doch besser ein Slip? Nun ja, auch da scheiden sich die Geister. Slipträger gelten als konservativ und vorsichtig. Sie werden häufig als Muttersöhnchen verschrien und Veränderungen stellen sie vor eine schier unüberbrückbare Herausforderung. Jetzt aber bloß nicht aus lauter Verzweiflung zum vermeintlich letzten Mittel den String zurückgreifen! Stringträgern haftet nämlich der Ruf der Selbstverliebtheit an. Je knapper das Wäschestück, desto mehr soll die Sexualität und Männlichkeit betont werden. Selbstbewusstsein gerne, aber doch bitte ohne Blender-Effekt! Es muss also ein Mittelweg her und so erfreuen sich in den letzten Jahren, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, der Trend der sogenannten Retroshorts, also schmale Shorts mit kurzem Bein, wachsender Beliebtheit und laufen den Boxershorts allmählich den Rang ab. Ein Großteil der Versandhäuser bietet auch einen Gutschein an, so kann bares Geld eingespart und die ein oder andere Shorts mehr eingekauft werden.

Die Rolle der Frau in der Unterhosenfrage

Dass Frauen einen bedeutenden Einfluss auf die Wahl der Unterwäsche der Männer haben, ist nicht von der Hand zu weisen. Die jahrelange Konditionierung durch Mutti ist ein maßgeblicher Aspekt, der nicht unterschätzt werden sollte. Wenn Mutter ihren Sohn am liebsten in weiße Baumwollslips steckte, so ist die Wahrscheinlichkeit, aufgrund jahrelanger Gewöhnung sehr groß, dass eben dieser Sohn auch im Erwachsenenleben gerne den unkomplizierten Weg geht und dem schlichten Slip treu bleibt.

Soll der Kleine jedoch auch in Fragen des Darunters seine Kindlichkeit ausleben dürfen, so ist auch hier die Aussicht gegeben, dass das ewige Kind auch im höheren Alter noch gerne zu weiten Shorts mit lustigen Motiven greift. Männer bleiben ihren Mustern in der Regel gerne treu, und handelt es sich dabei auch um buntes Karo oder Superman. Im einen wie im anderen Fall kann es dann dazu kommen, dass spätere Freundinnen oder Frauen auf direktem oder indirektem Weg Einfluss nehmen, was die Unterhosen ihrer Liebsten betrifft. Führen kleine subtile Bemerkungen über das Design nicht zum Erfolg, so nimmt Frau auch gerne die Dinge selbst in die Hand und kauft dem Mann an ihrer Seite einfach das, was ihren Vorstellungen einer perfekten Unterhose betrifft. Ob letztendes dann alle zufrieden sind, sei dahingestellt.