Haarausfall: Was tun?

Jeder Mensch verliert Haare, doch erst wenn es mehr als 100 täglich sind, spricht man von Haarausfall? Was kann man(n) dagegen tun?

Haarausfall ist etwas Normales, doch es existieren verschiedene Formen. Die verschiedenen Arten reichen vom kreisrunden über hormonellen bis hin zu stressbedingtem Haarausfall. Es sind es eher Männer davon betroffen, doch darunter leiden tun Männer wie auch Frauen, vor allem hier in Deutschland, wie die Ergebnisse einer Studie zeigten. Die Hälfte der Männer, die über 20 Jahre alt sind, muss damit rechnen, dass sie irgendwann ihre Haare verlieren. Kann man(n) etwas dagegen tun? Wenn ja, was? Und woran liegt dies eigentlich?

Haarausfall: Was tun?

Die erste und auch die häufigste Ursache für Haarausfall ist der hormonellbedingte, auch androgenetische Alopezie oder erblicher Haarausfall genannt, der bei 30 Prozent der Männer und 10 Prozent der Frauen bereits Mitte 20 beginnt. Bei dieser Art erbt man eine genetisch bedingte Empfindlichkeit der Haarwurzel. Dabei betrifft die Empfindlichkeit nur die Haare am Oberkopf. Die Haarwurzel wird durch das Hormon Dihydrotestosteron geschwächt und beschädigt. Dihydrotestosteron ist ein Abbauprodukt von Testosteron, das die Wachstumsphase der Haare verkürzt und dazu führt, dass der normale Haarwuchs unterbrochen wird. Dies hat zur Folge, dass die Haare am Oberkopf ausfallen. Da Männer mehr Testosteron produzieren, kommt diese Form vermehrt bei Männern vor.

Der kreisrunde Haarausfall

Die zweite Form ist der kreisrunde Haarausfall, der im Gegensatz zum hormonellen auch als Krankheit anerkannt ist. Daher sollte man sich, wenn man davon betroffen ist, bei seiner Krankenkasse schlau machen, welche Therapieformen die Kasse übernimmt. Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia Areata) kann in allen Altersgruppen beobachtet werden, kommt jedoch vor allem in der Altersgruppe 20-40 Jahre vor. Der Bereich, der vom Haarausfall betroffen ist, ist lokal begrenzt, wobei er nicht nur auf das Kopfhaar beschränkt sein muss. Als mögliche Ursache für den kreisrunden Haarausfall, von dem in Deutschland 1,5 Millionen Menschen betroffen sind, wird eine Überreaktion des Immunsystems vermutet. Hierbei teilen sich die Haarzellen übermäßig oft und werden daher vom Immunsystem als fremde Zellen eingestuft und angegriffen. Doch, Kopf hoch, 90% der kahlen Stellen verschwinden nach einiger Zeit und die Haare wachsen wieder nach.

Der stressbedingte Haarausfall

Der stressbedingte Haarausfall ist auch wieder hormonell bedingt, da durch Stress Hormone wie Cortisol, Adrenalin oder Noradrenalin ausgeschüttet werden. Das Hormon Cortisol wirkt abbauend auf Knochen, Muskeln, Haut und Haare. Daher kann es zu Haarausfall kommen. Können die Stresshormone nicht abgebaut werden, z.B. durch Sport, kann Haarausfall entstehen.

Was kann man dagegen tun? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Hormonell bedingter Haarausfall, der bei zu vielen männlichen Hormonen entsteht, kann mit der Einnahme von Tabletten, dem Auftragen von Cremes und Tonics, aber auch mit Injektionen behandelt werden. Es gibt auch bestimmte Haarlotionen, die direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden können. Es geht hierbei also vor allem um eine Regulierung des Hormonhaushalts im Körper. Da für den kreisrunden Haarausfall das Immunsystem verantwortlich gemacht wird, wird dieser mit einer topischen Immuntherapie behandelt. Hierbei löst eine Chemikalie eine Allergie aus, die das Immunsystem ablenken soll und so den Haarausfall stoppen soll.

Da Haarausfall auch stressbedingt sein kann, sollte man sich immer denken: Locker bleiben! Zudem sollte man sich sagen, dass Haarausfall bei Männern keine Ausnahme ist, sondern die Regel. Außerdem kann ein Glatze, solange sie nicht überkämmt wurde, nicht erst seit Bruce Willis gut aussehen.

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