Komponist des Grunge-Looks: Kurt Cobain

Wer kennt ihn nicht?  Kurt Cobain, Sänger und Gitarrist der legendären Teenage-Angst-Band Nirvana, ein Mann mit ganz eigenen Überzeugungen und Werten – und das Sprachrohr einer ganzen Generation.

Wenn man diesen Namen hört, denkt man an Nirvanas Musik, an nie vergessene Titel wie „Smells Like Teen Spirit“ und „Come As You Are“. Doch Kurt Cobain prägte seinerzeit nicht nur die Musik im Wesentlichen mit, auch sein Stil – der sogenannte Grunge-Look – machte ihn zu der Stilikone, die er bis heute bleibt.
Cobain starb viel zu früh. Sein Stil aber, ein Mix aus Flanellhemden, Jeans und Stiefeln, hat überlebt und ist angesagter denn je. Und das, obwohl er aussah wie zufällig im Secondhandladen zusammengesucht.

 

Trash+Authentizität=Grunge

Der „Grunge“ (übersetzt: Dreck, Schmuddel)-Look  lässt sich mit nur ein paar Kleidungsstücken optimal nachahmen. Eines der wichtigsten Elemente dabei sind zerschlissene Jeans in blau, grau oder schwarz – je mehr Risse und Verfärbungen, desto besser. In Kombination dazu trägt man am besten ein Holzfällerhemd – ein Accessoire, das wie wohl kein anderes Kleidungsstück für den Grunge steht. Dazu noch Bikerboots, ein nicht allzu enger und kurzer Mantel – und fertig ist ein Look frei nach Kurt Cobain. Für Mutige gibt es natürlich noch ein paar Extras, die den Look variieren: Dazu gehören auffällige Muster wie Leo- und andere Tierprints genauso wie Kleidungsstücke und Accessoires aus Leder. Schwieriger wird es bei der Frage, welche Tasche zum Grunge-Look passt. Die beste Antwort: Weglassen und die Manteltaschen  benutzen! Wer dazu zu viel mit sich herumschleppen muss, sollte am besten zu einem Rucksack aus Leder oder Jeansstoff greifen – zerschlissen natürlich!

 

Wieso kommt der Grunge-Look wieder in Mode?

In den 90er-Jahren war es Kurt Cobain, der den Grunge-Look mit begründete. Doch nicht nur Nirvana, auch andere Rockbands des Genres trugen die abgenutzten Flanellhemden, die sie sich vom Look der Arbeiter in Seattle abgeguckt hatten: Soundgarden etwa, oder auch Alice in Chains.
Nach Cobains Tod führten andere den Stil bis heute weiter: darunter seine Frau Courtney Love und Rocksänger Eddie Vedder. Und gerade in den letzten Jahren sieht man die Ausläufer des Grunge-Looks immer häufiger auf den Mode-Laufstegen dieser Welt.

Das wohl größte Aufsehen erregte zuletzt Hedi Slimane mit seinen Entwürfen fürs Modehaus Saint Laurent: Der Designer widmete dem Grunge-Look in der Herbst/Wintersaison 2013 eine komplette Kollektion.

Und das obwohl die Ideologie, die hinter dem Grunge steht, eigentlich besagt, dass Kleidung einfach nur klassenlos und gemütlich sein soll  – und der Mode als Statussymbol keinerlei Wert beigemessen werden sollte. Die Designer von heute haben dieses Grunge-Statement  jedoch für sich umgedeutet. Sie lassen sich von Kurt Cobains Image zu neuen Mode-Kreationen inspirieren, ohne die gesellschaftliche Kritik des Sängers und Songwriters dahinter mit zu transportieren. So gehört der Grunge-Look zu den aktuellsten dieser Wintersaison – als trendige Hülle ohne Inhalt.

Foto: Arman Zhenikeyev – Fotolia

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