Scharfe Sache für Outdoorfans: das Laguiole-Messer

Scharfe Sache für Outdoorfans: das Laguiole-Messer

Scharfe Sache für Outdoorfans: das Laguiole-MesserEs muss nicht immer das kleine Rote aus der Schweiz sein: Für Outdoor-Enthusiasten gibt es auch einen Taschenmesser-Klassiker aus Frankreich – das „Laguiole“.

Eine Klinge aus dem 19. Jahrhundert

Arme Hilfsarbeiter aus der Gegend um Aubrac waren es, die es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf der Suche nach Arbeit bis nach Spanien verschlug, wo sie die dortigen klappbaren Taschenmesser („Navajas“) kennen lernten und mit zurück nach Frankreich brachten. Sie waren die Inspiration für den Messerschmied Pierre-Jean Calmels, der die ersten Laguiole-Exemplare schuf. Wieder andere Menschen der Region reisten bis nach Paris, um dort einen Broterwerb zu finden. Dabei nahmen sie ihr Laguiole mit. Viele von ihnen erhielten Anstellungen als Kellner oder beim Weinhändler, so dass die Messer bei zunehmender Bekanntheit nun drei Bestandteile hatten: Klinge, Ahle und – Flaschenöffner.

Eine Biene als Markenzeichen

Heute werden die „echten“ Lagiuole-Messer (der Begriff ist nicht geschützt) im Wesentlichen in vier Manufakturen gefertigt: Laguiole en Aubrac, Forge de Laguiole, Fontenille Pataud und La Coutellerie de Laguiole Honoré Durand. Wichtigstes Merkmal der Messer ist die „Biene“, eine Verzierung vorn auf dem Rücken des Messergriffs. Ein weiteres ist das „Kreuz“: Es wird in Form von sechs Nägeln gebildet, die um die mittlere Nietung des linken Holzgriffs geschlagen werden. Die Legende besagt, dass Hirten das Lagioule zum Beten benutzten, indem sie das Messer in die Erde steckten, um dann davor ihren Herrn zu loben.

Feder, Horn und Damaststahl

Wichtig beim Handling eines Laguiole-Messers ist, dass man die Klinge beim Zurückklappen in den Griff nicht zurückschlagen lässt, sondern es langsam zusammenklappt, da sonst die Klinge auf die Feder schlägt und dadurch Schaden nehmen könnte. Die Messer gibt es in verschiedenen Qualitäten, als häufigste verwendete Werkstoffe werden Schwedenstahl, Kohlenstoff- oder Damaststahl verwendet. Auch bei den Griffschalen gibt es eine Vielzahl von – häufig sehr wertvollen – Materialien, die verwendet werden, so unter anderem Elfenbein, Horn und diverse Edelhölzer.

Foto:  martina-braun (Thinkstock by Getty Images)

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