Dave Gahan – vom Rebellen zum geläuterten Synthie-Pop-Titan

Dave Gahan, der 1962 in England geborene Frontsänger der Synthie-Pop-Kultband Depeche Mode, mag für viele schon zu den Altmeistern des Musikgeschäfts gehören, aber sein Gesang und sein Markenzeichen, der Hüftschwung, wird auch in 20 Jahren noch Frauenherzen höher schlagen lassen.

Dave Gahans Leben entspricht nicht einer Bilderbuchgeschichte, im Gegenteil, es beschreibt die Höhen und Tiefen eines gefallenen und nun geläuterten Stars. Vielleicht macht ihn gerade diese Tatsache zu einem Anwärter als ‚sexiest man‚.

Dave Gahan – Erfolg durch Depeche Mode

Dave Gahan gehörte noch nie zu den ‚lieben und braven‘ Jungs, viel mehr rebellierte er bereits in seiner Jugend und wurde kriminell, was nicht zuletzt auf seine schwierigen Familienverhältnisse zurückzuführen ist. Nach Abschluss der Schule hielt er sich mit diversen Jobs über Wasser, bevor er seine Ausbildung zum Designer antrat.

1980 lernte er Vince Clarke kennen, der gerade zusammen mit Andrew Fletcher und Martin Gore die Band ‚Composition of Sound‚ gegründet hatte. Nach seiner kurzen Band-Roadie Phase stieg er zum Sänger der nun lautenden Band Depeche Mode auf. Mit dem Song ‚People are People‚ gelang der Gruppe 1984 der internationale Durchbruch.

1985 heiratete Dave Joanne Fox, mit der er einen Sohn (Jack) hat und ließ sich sechs Jahre später wieder scheiden. 1992 ging er erneut den Bund der Ehe mit der Rockjournalistin Teresa Conway ein. Auch sie gingen nur wenige Jahre später wieder getrennte Wege. Aber alle guten Dinge sind drei und so heiratete der Musiker nochmals. Mit seiner dritten und bisher letzten Ehefrau Jennifer lebt er glücklich in New York. Neben seinem Adoptivkind Jimmy haben die beiden noch eine gemeinsame Tochter (Stella Rose).

Dave Gahan – gesundheitliche Probleme, Absturz und Krankheit

Trotz oder vielleicht gerade wegen des Erfolges seiner Band, die mittlerweile nur noch aus ihm, Martin Gore und Andrew Fletcher besteht, verfiel Dave Gahan bereits Anfang der 90er Jahre den Drogen Heroin und Kokain.

Nach der anstregenden und kräftezehrenden ‚Songs of Faith and Devotion‘-Tour 1993/ 94 wuchsen die Spannungen innerhalb der Band. Hinzu kam die Trennung von seiner zweiten Frau Teresa, so dass Dave schließlich immer mehr in den Drogensumpf abrutschte.

Im August 1995 unternahm er einen Suizid-Versuch und wurde in die Entzugsklinik eingewiesen, die er jedoch nach wenigen Tagen auf eigenen Wunsch wieder verließ. Den Zenit seiner Abhängigkeit erreichte er im Mai 1996 als er sich einen Speedball spritzte, ein Cocktail aus Heroin und Kokain, woraufhin er für zwei Minuten klinisch tot war.

Ein vom Gericht angeordneter Aufenthalt brachte ihn erneut in eine Entzugsklinik. Dieses Mal schaffte er jedoch den Ausstieg und ist seitdem nach eigener Aussage clean. Seitdem ist es recht ruhig um den Briten.

Im Mai 2009 ereilte den Musiker einen Schicksalsschlag: Krebs. Die laufende ‚Tour of the Universe‚ musste unterbrochen werden, um den bösartigen Blasentumor zu entfernen. Die Operation war erfolgreich und einige Wochen später konnte er bereits wieder auf der Bühne stehen.

Dave Gahan – Solokarriere

Die Rollenverteilung bei Depeche Mode war eigentlich immer klar: Dave war der Frontmann, Martin schrieb die Songs. Doch nach seiner Nahtod-Erfahrung war Dave geläutert und begann selbst Songs zu verfassen. Das Resultat war sein Soloalbum Paper Monsters‚, das im Jahre 2003 erschien.

Depeche Mode blieb er trotzdem treu, setzte jedoch durch, dass drei seiner geschriebenen Songs in das Album Playing the Angel‚ integriert wurden.

2007 veröffentlichte er sein zweites Soloalbum Hourglass‚, ging jedoch 2009 wieder mit Depeche Mode auf Tour Sounds of the Universe‚.

Auch wenn er mittlerweile vielleicht die eine oder andere Falte mehr hat und seine Haare kürzer sind, Dave Gahans Stimme war, ist und bleibt unvergleichlich.

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