Pech für Marc Jacobs: Kampagnenverbot, Diebstahl und Personaldebatte

Marc Jacobs durchläuft gerade eine wahre Pech-Serie. Zuerst das Gerangel um den Designerposten bei Dior, dann das Kampagnenverbot für seinen Duft „Oh Lola!“ und nun wurde ihm zu allem Überfluss auch noch die Frühjahr/Sommer-Kollektion gestohlen.

Für Marc Jacobs gibt es momentan nicht allzu viel zu Lachen. Letzte Woche wurde seine aktuelle Spring/Summer-Kollektion auf dem Weg von Paris nach London entwendet, die er bei den Press Days präsentieren wollte. Vermutlich handelt es sich bei den Tätern um Fälscher, welche die begehrten Kleider und Accessoires gestohlen haben und sich noch immer auf der Flucht befinden. Insgesamt ist ein Materialschaden von rund 46.800 Euro entstanden, wobei die immateriellen Schäden bedeutender sein dürften. Da die britische Presse nun nicht die Möglichkeit hatte, die Modelle live zu begutachten, kann man wohl davon ausgehen, dass die Kollektion weniger in wichtigen Editorials großer Magazine zu sehen sein wird, was durchaus negative Folgen auf das Geschäft haben könnte.

Marc Jacobs: Der Pechvogel der Stunde

Im Fall um die gestohlene Kollektion gibt es immer mehr Hinweise und Gerüchte. Inzwischen geht man davon aus, dass die Teile in der Gegend um die Mount Street in London entwendet wurden und dass es sich eventuell auch nur um einen Teil der Kollektion handle und nicht wie zunächst behauptet um alle 46 Looks. Sicher kann man jedoch sagen, dass Marc Jacobs momentan vom Pech verfolgt scheint. Erst vor Kurzem machte er mit der neuesten Parfüm-Kampagne skandalträchtige Schlagzeilen, welche in Großbritannien sogar verboten wurde. Das Werbeplakat zeigt die erst 17-jährige Schauspielerin Dakota Fanning in einer der Werbeaufsicht zu aufreizenden Pose mit kurzem Spitzenkleidchen und unschuldigem Gesichtsausdruck. Den Briten war diese Aufnahme zu sexy und provokant weshalb die Veröffentlichung kurzerhand gesetzlich unterbunden wurde.

Die Personalfrage bei Dior

Bis vor Kurzem stand Marc Jacobs noch als heißester Anwärter für den neuen Designer-Posten bei Dior auf dem Plan. Doch auch in diesem Fall schien das Schicksal dem 48-jährigen amerikanischen Modemacher nicht hold zu sein. Nun steht fest, dass er weiterhin für Louis Vuitton arbeiten wird und sich die bereits konkreten Absprachen mit Dior wieder zerschlagen haben. Angeblich konnte man sich nicht darauf einigen, dass Jacobs‘ gesamtes Kreativ-Team zu Dior überwechseln sollte, was bei Vuitton zu großen personellen Lücken geführt hätte. Somit geht die Debatte um den neuen Chefdesigner im Hause Dior in die nächste Runde und man darf gespannt sein, wer in Zukunft die Mode für das berühmte Traditionshaus liefern wird, nachdem John Galliano den Posten aufgrund des Skandals um seine antisemitischen Äußerungen letzten Februar räumen musste.

Skandale und Schlagzeilen – Marc Jacobs bleibt im Gespräch

Wie sagt man doch so schön: Auch schlechte Publicity ist gute Publicity, denn sie sorgt dafür, dass man im Gespräch und somit im öffentlichen Interesse bleibt. Und nachdem Marc Jacobs in der Vergangenheit unter anderem mit Schlagzeilen um Drogen-und Alkoholexzesse und jüngst aufgrund seiner skandalösen Duftkampagne in den Medien präsent war, entwickelt sich die neue Opferrolle zu guter Letzt vielleicht sogar noch zu seinem Vorteil.

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